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Süße Linzerin

Sie gilt als eine der ältesten Torten der Welt und ist mit ihrem reizvollen Rautenmuster einfach unverkennbar: die Linzer Torte. Ihr köstlicher Geschmack und die vielen spannenden Geschichten und Geheimnisse rund um ihre Erfindung und ihr Gelingen machen sie zu einer über die Landesgrenzen hinaus bekannten und beliebten Spezialität der österreichischen Küche. Höchste Zeit also, die süße Linzerin vor den Vorhang zu holen!

 

Die rätselhafte Geschichte der Linzer Torte

Um die Geburt der Linzer Torte ranken sich viele Mythen und Erzählungen. Darin geht es um Konditoren aus Budapest, um ungarische Leutnants und sogar Kaiser Franz Josef und seine Sissi kommen vor. Doch so schön diese Geschichten auch sind und wären: Sie alle sind leider nicht wahr.

Jener Wiener Bäcker namens „Linzer“ etwa, dem die Erfindung der Linzer Torte bis heute gerne zugeschrieben wird, konnte in den historischen Quellen zum Zuckerbäckerwesen in Wien nach wie vor nicht ausgeforscht werden. Auch beim Konditor Johann Konrad Vogel, der 1822 aus Mittelfranken nach Linz kam und in eine Zuckerbäckerfamilie einheiratete, gibt es einen Haken: So stimmt es wohl, dass Vogel maßgeblich zur Verbreitung der Linzer Torte beitrug, indem er damit begann, sie in größeren Mengen herzustellen und in ganz Europa bekannt zu machen. Linzer Torten an sich wurden aber schon lange vor seiner Zeit gebacken.

 

In der größten Klosterbibliothek der Welt

Das älteste bekannte Rezept für eine Linzer Torte befindet sich in der Bibliothek des Benediktinerstiftes Admont in der Steiermark und wurde 2005 im Kochbuch der Gräfin Anna Margarita Sagramosa aus Verona entdeckt. Ihr „Buech von allerley Eingemachten Sachen, also Zuggerwerck, Gewürtz, Khütten und sonsten allerhandt Obst wie auch andere guett und nützlich Ding“ stammt aus dem Jahr 1653. Davor galt ein Rezept aus dem Jahr 1696 als das älteste aufgezeichnete Rezept für Linzer Torte.

 

Ein besonderer Teig aus besonderen Zutaten

Was die Linzer Torte so einzigartig gemacht? Da wäre zunächst ihre Basis, der sogenannte Linzer Teig – ein schwerer Mürbteig mit hohem Nussanteil, der aus allem besteht, was früher edel und teuer war: erlesene Mandelkerne, seltene Gewürze, exotische Zitrone, Zucker, Butter, feinstes Mehl. Lange Zeit wurde die Linzer Torte vorwiegend aus einem hellen Teig zubereitet, bei dem Zitronenschale und geschälte Mandeln die einzigen Aromaträger waren. Erst später setzte sich der dunkle Teig mit ungeschälten Mandeln sowie braunen Gewürzen wie Zimt, Nelken und Muskat durch.

 

Sie wird nicht alt – nur noch besser

Eine weitere Besonderheit ist, dass die Torte einige Zeit braucht, um ihr Aroma voll entfalten zu können. Deshalb sollte sie keinesfalls frisch gebacken gegessen werden. Das mag für manche süße Mäuler eine Herausforderung sein, kann aber auch als unschlagbarer Vorteil betrachtet werden, wenn es darum geht, jederzeit ein Stück Kuchen für Überraschungsgäste parat zu haben. Und wer seine Linzer Torte im Schlafzimmer ruhen lässt, dem sind süße Träume garantiert!

 

Du und deine Linzer Torte

Wer die Linzer Torte wirklich erfunden hat, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Vielleicht macht das den Reiz dieses hocharomatischen und zugleich simplen Backwerks aus. Es könnte aber auch an ihrer Wandelbarkeit liegen, denn es gibt sie in unzähligen Varianten: hell oder dunkel, geknetet oder gerührt, gerollt oder dressiert, in Torten- oder Schnittenform. So gut wie jede Familie hat ihr eigenes Rezept – vielleicht bald auch du? Fülle sie ganz klassisch mit Ribiselmarmelade, bereite sie aus Vollkornmehl zu, verzaubere sie sommerlich mit Waldbeeren und frischen Früchten oder serviere sie salzig mit einer pikanten Fülle. Deine Linzer Torte ist das, was du aus ihr machst!

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