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Krapfengeschichte(n)

Pssst, hat da jemand Krapfen gesagt? Ja, und ob! Krapfen gehören zum Fasching wie Clownsnasen, Konfettikanonen und Zuckerlregen. Kaum ein Gebäck ist jetzt so begehrt und verführerisch wie ein flaumig-weicher Faschingskrapfen, dick mit Staubzucker bestreut und mit reichlich Marmelade gefüllt. Doch warum eigentlich? Und wer hat den fettgebackenen Rundling erfunden? Na, das sind alles ziemlich lustige Geschichten. Lies selbst:

 

Cilly, die rasende Bäckerin

 

Der Legende nach war es die Wiener Bäckerin Cäcilia Krapf, die unser liebstes Faschingsgebäck um 1690 erfunden hat. Ihr Lehrbub war ein ziemlicher Schlingel und als er es wieder einmal geschafft hatte, sie rasend zu machen vor Wut, griff Cilly zum Nächstbesten, das ihr in die Finger kam und warf es nach ihm. Es war ein Stück Germteig, das aber nicht den Lehrbuben traf (er hatte sich geschickt geduckt), sondern in einem Topf mit heißem Fett landete, der gerade auf dem Herd stand. Neugierig hob Cilly die goldbraun gebackene Kugel heraus, ließ sie abkühlen und biss vorsichtig hinein. Was für ein flaumiges Wunder! Der Krapfen war geboren und erhielt von Cilly seinen Namen.

 

Restl-Essen vor der Fastenzeit

 

Ob es wirklich so war? Wer weiß das schon so genau. Da bleiben wir doch lieber bei der Frage, warum Krapfen eigentlich traditionell im Fasching serviert werden? Glaubt man den Geschichtsbüchern, hatte das früher seinen guten Grund: Kurz vor dem Beginn der Fastenzeit gab es für die Menschen zweierlei Dinge zu tun, nämlich Energiereserven anfuttern (das ging mit kalorienreichen Krapfen natürlich besser als mit einfachem Brot) und Vorräte aufbrauchen, vor allem jene an Eiern und Schmalz. Krapfen waren also eine beliebte und durchaus sinnvolle Form der Resteverwertung.

 

Der Krapfenkönig und sein Gefolge

 

Auch heute noch ist der Krapfen beliebt wie eh und je – er zählt sogar ganz offiziell zum kulinarischen Erbe Österreichs! Wenn du jetzt Lust bekommen hast, das köstliche Faschingsgebäck selbst herzustellen, kommen hier 5 Vorschläge und ein paar Tipps gleich dazu:

 

  • Der klassische Faschingskrapfen: Er ist der wahre Krapfenkönig mit seinem weißen Randerl um die Mitte, der appetitlich-knusprigen Bräune und dem herrlich flauschigen Inneren. Das Randerl, auch „Ranftl“ genannt, wird übrigens perfekt, wenn der Krapfen zunächst bei geschlossenem Deckel angebacken, dann umgedreht und schließlich bei offenem Deckel fertig gebacken wird!

 

  • Bauernkrapfen: Bei dieser Variante wird die Germteig-Kugel in der Mitte auseinandergezogen, sodass eine Mulde entsteht. Nach dem Herausbacken kann diese dann mit Marmelade oder auch pikanten Zutaten wie Sauerkraut gefüllt werden. Man nennt sie daher auch Schüsselkrapfen.

 

  • Apfelkrapfen: Apfelkrapfen schmecken fruchtig fein und sind vor allem auf Krapfen-Kirtagen sehr begehrt. Krapfenteig rechteckig ausrollen, mit klein geschnittenen Äpfeln und Zimtzucker bestreuen und einrollen. Die Rolle dann in 1 cm dicke Scheiben schneiden und ausbacken.

 

  • Ofenkrapfen: Krapfen aus dem Ofen erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Sie werden nicht in heißem Fett gebacken, sondern kaloriensparend im Ofen. Definitiv eine Variante, die du ausprobieren solltest!

 

  • Gebackene Mäuse: Sie sind eine einfache und schnelle Krapfenvariante und haben ihren Namen der länglichen Form zu verdanken. Man sticht mit einem Löffel große Nocken aus dem Teig und bäckt sie im Fett heraus. Noch heiß werden sie mit Staubzucker bestreut oder auch – je nach Region – mit einer Mohn-Zucker-Masse bestrichen.

 

Und wie du die Krapfen dann schlussendlich richtig (und möglichst komplikationsfrei) isst, das ist wieder eine vollkommen andere Geschichte …

 

Hier findest du die besten Krapfenrezepte:

Flaumiger Faschingskrapfen

Topfenkrapfen aus dem Backofen

Bauernkrapfen

 

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